Dreistachliger Stichling
(Gasterosteus aculeatus)
© Bild: Ron Offermans, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Familie : Gasterosteidae
In Oberfranken erreichen Dreistachliger Stichlinge eine Länge von ca. 8 cm
Laichzeit: Mai - August
Schonzeit: keine / Schonmaß: keines
Kennzeichen
Der Dreistachlige Stichling hat einen langgestreckten Körper, der seitlich abgeflacht ist. Auffallend ist der schmale Schwanzstiel mit der überdimensional wirkenden ungeschlitzten breiten Schwanzflosse. Die Färbung des Dreistachligen Stichling ist am Rücken braun- grau bis oliv gefleckt. Die Seiten sind etwas heller. Der Dreistachlige Stichling hat auf dem Rücken drei einzelne bewegliche Stacheln (als erste Rückenflosse). Die zweite Rückenflosse und die Afterflosse stehen fächerförmig untereinander. Die Brustflosse sind kräftig ausgebildet. Entlang der Seitenlinie sitzen Knochenplatten. Kennzeichnend ist auch die ruckartige Schwimmweise.
Lebensraum und Lebensweise
Der Dreistachlige Stichling lebt in Oberfranken bevorzugt in kleinen, stehenden Gewässern mit starkem Pflanzenbewuchs. Dreistachlige Stichlinge leben gesellig und bilden große Schwärme. Sie sind tolerant gegenüber der Wasserqualität.
Nahrung
Der Dreistachlige Stichling ernährt sich als Brutfisch von Zooplankton und später vor allem von Wasserinsekten und Würmern. Es werden auch Fischlaich und frisch geschlüpfte Brütlinge andere Fischarten gefressen.
Fortpflanzung
Die Laichzeit des Stichling erstreckt sich von Mai bis August. Zur Laichzeit zeigt der Milchner eine intensive Färbung. Der Rücken ist dann grün-blau, Kehle, Brust und Bauch leuchten in kräftigen Rottönen. Die männlichen Fische besetzen in dieser Zeit ein Revier und bauen aus Pflanzen eine Art Nest. Dem Ablaichen einzelne weibliche Fische in diesem Nest geht ein intensives aufeinander abgestimmtes Paarungsritual voraus. Nach dem Ablegen der Eier (es können mehrere Rogner ihre Eier in dasselbe Nest legen) wird das Gelege vom Männchen bewacht. Bei Bedarf wird durch Fächelbewegungen der Brustflossen den Eiern Frischwasser zugeführt.
Sonstiges
Der Dreistachlige Stichling wird nur selten von Raubfischen gefressen, da er bei Gefahr die Stacheln aufstellt und sich so vor dem Zugriff von Räubern schützt. Gelegentlich tritt der Dreistachlige Stichling in Karpfenteichen massenhaft auf. Beim Abfischen von Karpfenteichen, in denen Dreistachlige Stichlinge vorkommen, gestaltet sich die Sortierung der Fische problematisch, weil sich die Teichwirte häufig an den aufgestellten Stacheln verletzen. Dreistachlige Stichlinge werden gern in Aquarien gehalten und sind dort ein beliebtes Anschauungsobjekt für die beim Laichvorgang aufeinander abgestimmten Verhaltensweisen der Geschlechter.
Gefährdungsstatus
Der Dreistachlige Stichling ist in Oberfranken nicht gefährdet.
Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken
Ailsbach, Aurach; Bieberbach; Gräben im Stadtgebiet von Bamberg (Seebach, Sandbach, Sendelbach, Gründleinsbach); Helling; Itz; Kreck; Kronach; Lauter (Baunach(; Laimbach; Main (Einzeltiere); Mittelebrach; Ölschnitz; Rauhe Ebrach; Regnitz (Rechter Regnitzarm Bamberg); Reiche Ebrach; Rhein-Main-Donau-Kanal; Sächsische Saale; Steinbach; Sulzbach; Tambach; Trebgast; Trubbach; Truppach;
Quellenangabe
©Text: Aus "Fischartenatlas Oberfranken - Eine Beschreibung aller in Oberfranken vorkommenden Fisch-, Krebs- und Muschelarten mit Darstellung ihrer Verbreitungsgebiete sowie der Gefährdungsursachen"
Herausgeber: Dr. R. Klupp, Bezirk Oberfranken, 2. überarbeitete Auflage, Bayreuth 2010.
© Bild: Ron Offermans, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons